Spirituell leben als Weg
Meditation gehört zum Wichtigsten im Leben... . Zu verstehen, was richtige Meditation ist, heisst nicht, Meditation zu praktizieren. Das "Praktizieren". von irgend etwas, das dem Bereich des Spirituellen angehört, ist tödlich. Um zu begreifen, was richtige Meditation ist, muss es Klarheit über die Funktionsweise des Eigenen Bewusstseins geben, und dann entsteht vollkommene Aufmerksamkeit. - Jiddu Krishnamurti
Spiritualität bedeutet Tiefe, und
Tiefe bedeutet Achtsamkeit.
Spiritualität ist für mich Achtsamkeit im Alltag. Das ist mein Lebensweg: Achtsam leben, in Achtsamkeit sein - so oft wie möglich während des Alltags. Auf disem Weg erkenne ich mich selber und was mich bewegt.
- Der Wert der Stille
- Der Weg
- Wahrnehmung ermöglichen
- Vermeidung erkennen
- Weniger ist mehr
- Die Wahrheit des Herzens
- Irren ist menschlich
- Mit dem Schatten leben
- Zwei Wölfe
- Die Spirale der Entwicklung
- Der Versuchung der Macht widerstehen
- Die magische Zahl 3
- Loslassen
- Leben ist sterben, sterben ist leben
- Die sieben physichen Konstanten, die die Welt aufrechterhelten
Der Wert der Stille
Wir leben heute in einer künstliche Welt, die sich im rasanten Tempo immer mehr weiter weg-entwickelt von dem, worin wir als Spezie entstanden sind. Die Kehrseite des technischen Fortschritts ist die Überreizung unseren Sinnen. Viele gestresste Menschen suchen Ausgleich in Meditation.
Das Problem mit Meditationskursen und -gruppen besteht darin, dass sie uns vom Alltag trennen, wenn auch sie am Anfang des Weges uns eine Weile unterstützen mögen. Das selbe Problem stellt sich auch für das Leben im Kloster, denn auch dort gibt es ein Alltag, das sich oft schwerer gestalten läßt als "draussen", teilweise weil das "Draussen" schon längst drin ist, das Know How von draussen (Persönlichkeitsentwicklung, Führung- und Kooperationskurse, Psychotherapien) wird jedoch von vielen ängstlich betrachtet und abgelehnt.
Stille ist für mich sehr wichtig, nicht nur in Form von Einlagen im Alltag, sondern als Grundton des Alltags: keine Hintergrundmusik, wenig Vielfalt, wenig Reize. Es war nicht immer so, und es ist Platz für viel mehr Stille in meinem Leben. Ich bin überzeugt, dass Stille und Einfachheit - was nichts anderes ist als Stille für die anderen vier Sinne - von alleine kommen, dass wir ein Bedürfnis danach haben, wenn Ballast aus unserem inneren Leben abgeworfen wird. Stille als Kraftanstrengung wie das in ZEN praktiziert wird, finde ich gut nur als Erfahrung oder auch mal zeitweise als Übung, weniger jedoch als Weg.
Ohne Spiritualität wird alles zum Leistungssport, sogar ZEN.
ZEN ist gewiss auch ein spiritueller Weg, aber dazu bedarfs es mehr, als nur mehr oder weniger regelmässig "sitzen". Wer bereit ist, unter der Anleitung eines Lehrers seinen ganzen Alltag zu verwandeln, der findet auch die Stille im Alltag, von der ich oben sprach.
Der Weg
Für mich ist der Weg nicht das Ziel, sondern ich finde auf dem Weg das Ziel: Ich finde im Hier und Jetzt das, was ich ursprünglich als fernes Ziel sah. Nein, ich bin nicht am Ende des Weges, Entfernungen spielen jedoch keine Rolle mehr, das Sein wird erfüllender, ich laufe nicht mehr einem Ziel hinterher. Es ist gut, wie es ist.